Digitale Betriebsdatenerfassung (BDE) für Seisenbacher

Die Seisenbacher GmbH ist eine Erfolgsstory, die 1934 in Ybbsitz, Niederösterreich, mit einer Schlosserei begann. Das Unternehmen hat sich durch seinen Innovationsgeist und technisches Können zum führenden Lieferanten von smarten Interieur-Bauteilen für die Schienenfahrzeugindustrie entwickelt. Heute ist die Marke Seisenbacher aus der Industrie nicht mehr weg zu denken.

Der Wunsch nach einer neuen Betriebsdatenerfassung (BDE) trat auf, als das alte System den hohen Ansprüchen von Seisenbacher nicht mehr gerecht werden konnte. Das Unternehmen begab sich auf die Suche nach einem IT-Spezialisten für eine individuelle Softwarelösung auf modernster .NET-Technologie, zur Optimierung der Betriebsdatenerfassung sowie der Stundenerfassung.

Auch die IST-Zeiterfassung und das Zeitmanagement der unterschiedlichen Arbeitsplätze soll verbessert werden. Eine spezielle Herausforderung stellten die verschiedenen Aufgabenstrukturen dar. Je nach Tätigkeit reichen diese von der normalen Einzelarbeit, über die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Aufträge an einem Arbeitsplatz bis hin zur Bedienung mehrerer Spezial-Maschinen.

2016 beauftragte Seisenbacher die COUNT IT Group mit der Umsetzung einer neuen, digitalen Betriebsdatenerfassung inklusive automatischer Synchronisierung mit dem ERP-System. Über die Software sollten sowohl die Datenerfassung in den verschiedenen Unternehmensbereichen als auch die Administration abgebildet werden. 

Der wichtigste Bereich der neuen Betriebsdatenerfassung ist das Stempelterminal für die Produktions-Mitarbeiter*innen. Dadurch wird die Erfassung der Arbeitszeiten maßgeblich vereinfacht und ermöglicht eine akkurate Wahl der Tätigkeit. Im System wird dabei zwischen produktiven und unproduktiven Arbeiten unterschieden. Tätigkeiten, wie etwa Schulungen, Putzen oder Umbauen, werden als unproduktive Arbeiten in der BDE erfasst. Produktive Arbeiten hängen stets mit einem spezifischen Auftrag zusammen und die erfassten Zeiten werden automatisiert den gewählten Aufträgen zugeordnet. Die Handhabung am Stempelterminal wurde möglichst simpel und intuitiv gestaltet: Die meisten Dateneingaben, wie z.B. Arbeitsgang und Mitarbeiter, werden über Barcode-Reader getätigt, um den Aufwand der Mitarbeiter*innen so gering wie möglich zu halten. Die Erfassung ist speziell auf die Betriebsprozesse abgestimmt. Aus diesem Grund wird auch zwischen Stückzeit ( = Bearbeitung von Arbeitsstücken) und Rüstzeit ( = Rüsten/Vorbereiten der Maschinen) unterschieden und diese Zeiten getrennt erfasst sowie verbucht.

Weitere smarte Funktionen der BDE umfassen die Unterstützung für Spezialarbeitsgänge, wie z.B. die gesammelte Bearbeitung mehrerer Aufträge, Pendelarbeit oder die Bedienung mehrerer Maschinen für unterschiedliche Aufträge.

Neben der Erfassung der produktiven und unproduktiven Arbeiten werden auch Störungen über die BDE erfasst und verwaltet. Diese Informationen fließen auch entsprechend in andere Programmbereiche ein und verringern so das Fehlerpotential bei der Datenerfassung und reduzieren somit direkt den organisatorischen Aufwand. Da Fehler und Falscheingaben auch durch die beste Software niemals komplett vermieden werden können, ist für die Schichtleiter in der BDE auch ein Administrationsbereich verfügbar. Über diesen Admin-Bereich können direkt Korrekturen und Nacherfassungen für die Mitarbeitenden durchgeführt werden, ohne die gewohnte Programmumgebung verlassen zu müssen. Zusätzlich dazu gibt es noch weitere Informations- und Übersichtsmasken, wo unter anderem auf einen Blick ersichtlich ist, welche Mitarbeiter*innen aktuell im Programm eingestempelt sind. 

Ein dritter Bereich in der BDE ist die Funktionalität „Stundenbogen“, über den die kaufmännischen Mitarbeiter*innen im Büro Daten erfassen. Da sich diese Erfassung gravierend von der Erfassung der Produktionszeiten unterscheidet, wurde dies über eigene Funktionen abgebildet. Neben Tages- und Monatssummen werden noch einige weitere Komfortfeatures wie z.B. das Duplizieren von Vormonaten geboten, um die Erfassung zu vereinfachen. 

Alle Daten werden laufend mit dem ERP-System synchronisiert. Das Gros der Stammdaten wie Mitarbeiter und Maschinen werden aus dem ERP-System befüllt und laufend aktualisiert. Die Daten, die in der BDE gesammelt werden, werden automatisch ans ERP-System zurück übermittelt. Auf diese Weise ist der manuelle Aufwand bei der Datenpflege minimiert und es müssen keine Daten in unterschiedlichen Systemen doppelt verwaltet werden. 

Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Seisenbacher und COUNT IT ist ein voller Erfolg: Die neue Betriebsdatenerfassung ist seit 2017 im Einsatz und wurde über mehrere Jahre weiterentwickelt und optimiert. Die diversen System-Features gewähren einen raschen Überblick über sämtliche Teilbereiche und perfektionieren das Zeitmanagement im industriellen Betrieb.